Beim „Fake President“-Trick geben sich Betrügerinnen und Betrüger als Mitglied der Chefetage aus. Mitarbeiter eines Unternehmens werden dann angewiesen, hohe Geldsummen an ein meist ausländisches Bankkonto zu überweisen.
Schritt 1: Spionage des Unternehmens durch ein kriminelles Netzwerk
Die Betrüger verschaffen sich einen Einblick in die Organisation des Unternehmens. Mithilfe eines kriminellen Netzwerks betreiben sie Spionage und kommen so auf illegalem Weg an unternehmensinterne Informationen wie etwa zur Aufbau- und Ablauforganisation oder zu Zuständigkeiten.
Schritt 2: Der erste Kontakt inklusive Manipulation
Telefonisch oder per E-Mail kommt es zum ersten Kontakt, bei dem sich der fingierte Chef oder die Chefin als Mitglied der Geschäftsführung, des Vorstands oder als Firmenanwältin oder Firmenanwalt ausgeben. Die Betrüger drängen darauf, dass die Transaktion notwendig und wichtig sei. Als Argument führen sie beispielsweise eine bevorstehende Firmenübernahme an, die „highly confidential“ sein soll. Der Mitarbeiter ist stolz darauf, mit einer vermeintlich streng geheimen Angelegenheit beauftragt zu werden. Diese emotionale Manipulation verhindert, dass der Mitarbeiter den Auftrag kritisch hinterfragt.
Schritt 3: Transaktionsanweisung
Ist das Vertrauen erst einmal hergestellt, erfolgt eine konkrete Überweisungsanforderung an ein meist ausländisches Kreditinstitut. Standardisierte Prozesse werden aufgrund der angeblichen Dringlichkeit und Vertraulichkeit übergangen.
Die Folgen der „Fake President“ Betrugsmasche sind für das Unternehmen enorm. Bis zur Aufdeckung der „falschen“ Überweisung vergehen meist Tage oder Wochen, sodass die Transaktion nicht mehr storniert und der überwiesene Geldbetrag nicht zurückgefordert werden kann.
Am Ende verzeichnet das Unternehmen eine Ausgangszahlung, der kein betriebswirtschaftlicher Anlass zu Grunde liegt.
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