2024 Outlook

M&A Trends in Industrial Manufacturing & Automotive

Global M&A Trends in Industrial Manufacturing and Automotive Sectors hero image
  • Insight
  • 6 minute read
  • Februar 14, 2024

Strategische Investitionen, vor allem in innovative Technologien und Elektromobilität sowie Portfolioprüfungen und Veräußerungen werden die M&A-Aktivität global sowie in Österreich im Jahr 2024 vorantreiben.

Michelle Ritchie

Michelle Ritchie

Global Industrial Manufacturing & Automotive Deals Leader, Partner, PwC United States

Nicola Anzivino

Nicola Anzivino

Global Industrial Manufacturing & Automotive Deals Leader, Partner, PwC Italy

Günther Reiter

Günther Reiter

Director, PwC Austria

Es wird erwartet, dass die Deal-Aktivität in der industriellen Fertigung und im Automobilsektor (IM&A) im Jahr 2024 zunehmen wird, da Marktherausforderungen wie Inflation und höhere Zinssätze wahrscheinlich nachlassen werden und die Flexibilität beim Abschluss von Deals zunehmen wird.

Schnelle technologische Fortschritte wie Künstliche Intelligenz (KI), Automatisierung und digitale Transformation sind strategische Schwerpunktbereiche für M&A-Möglichkeiten. Unternehmen sind auf der Suche nach neuen Technologien oder digitalen Fähigkeiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben oder ihre Marktpräsenz zu erweitern.

Unternehmen im IM&A-Sektor mit starken Kompetenzen im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) oder innovativen Produkten werden im Fokus der Dealmaker stehen, da ihre Organisationen versuchen, ihre eigenen Anstrengungen zu beschleunigen, die Zeit bis zur Markteinführung zu verkürzen und der Konkurrenz voraus zu sein.

Unternehmen können M&A-Transaktionen tätigen, um auf disruptive Kräfte zu reagieren oder um sich durch die Übernahme von Start-ups oder anderen Akteuren zu transformieren und als Disruptoren neu zu positionieren.
Ein diszipliniertes Vorgehen der Dealmaker im IM&A-Sektor wird die Chancen und Herausforderungen des makroökonomischen Umfelds ausgleichen.

Die Unsicherheit bleibt zwar bestehen, aber der Optimismus in den USA nimmt zu, da die Zinssätze im Jahr 2024 gesenkt werden könnten, was auch in Europa bzw. Österreich günstigere wirtschaftliche Bedingungen schaffen könnte.

Dennoch gehen wir davon aus, dass auf den europäischen Märkten die Unsicherheit bezüglich des Marktwachstums und der Zinserwartungen es den Käufer:innen derzeit noch erschweren könnte, sich mit den kurzfristigen Prognosen anzufreunden und dass die Bewertungslücke zwischen Käufer:innen und Verkäufer:innen vorübergehend fortbestehen könnte.

"Die M&A-Aktivitäten in Österreich sind durch Transaktionen im Mittelstand geprägt, die in einem schwierigen finanziellen Umfeld leichter umzusetzen sind, wodurch der österreichische Transaktionsmarkt im globalen Vergleich flexibler ist."

Günther Reiter,PwC Österreich

Die CEOs überprüfen weiterhin ihre Portfolios und erwägen Carve-Outs und Veräußerungen, um sich auf strategische Wachstumsbereiche, Rentabilität und Kapitalallokation zu konzentrieren. Die Unternehmen werden versuchen, nicht zum Kerngeschäft gehörende oder unrentable Vermögenswerte zu veräußern, um ihre Ressourcen auf rentablere oder wachstumsstärkere Bereiche umzuschichten.

Wir sehen einen Trend zu alternativen Finanzierungs- und Strukturierungsansätzen, einschließlich Earnouts, Partnerschaften und Joint Ventures, um Finanzierungs- und Bewertungsprobleme zu lösen. Neben den technologischen Fortschritten wird die Konsolidierung der Branche – in Verbindung mit der Konzentration auf strategisches Wachstum und Diversifikation – voraussichtlich zu einer verstärkten Aktivität führen.

"Der Fokus bei M&A-Aktivitäten in Österreich liegt weiterhin auf der Erzielung von Skaleneffekten durch beschleunigtes Wachstum, Zugang zu Technologien und Talenten, sowie der Portfoliobereinigung inklusive des Verkaufs von Vermögenswerten außerhalb des Kerngeschäfts."

Günther Reiter,PwC Österreich

Aus sektoraler Sicht wird M&A-Aktivität im Bereich Luft- und Raumfahrt und Verteidigung durch das Wachstum des Tourismusmarktes und die steigenden Verteidigungsbudgets im Zusammenhang mit globalen Konflikten angetrieben.

Transaktionen in der E-Mobilität werden weiterhin den Automobilmarkt beeinflussen, während die zunehmenden Investitionen in die Infrastruktur den Ingenieur- und Bausektor anführen werden. Es wird erwartet, dass der Sektor der Industriellen Fertigung stabil bleibt, mit einer Fortsetzung kleiner bis mittelgroßer Transaktionen, die durch eine strategische Ausrichtung angetrieben werden.

Es wird außerdem erwartet, dass die M&A-Aktivität im Bereich der Unternehmensdienstleistungen in bestimmten Teilsektoren zunehmen wird, was auf neue digitale Fähigkeiten zurückzuführen ist, die Geschäftsmodelle verändern können.

M&A Hot Spots

Wir gehen davon aus, dass die folgenden Bereiche in den nächsten sechs bis zwölf Monaten in Sachen M&A besonders aktiv sein werden:

  • Innovative Technologien: Unternehmen konzentrieren sich auf strategische Investitionen in neue und innovative Technologien, um einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Infolgedessen werden sich technologiegetriebene Transaktionen kurz- bis mittelfristig in allen IM&A-Sektoren positiv auswirken. Wir gehen davon aus, dass dieser Einfluss auf die Teilsektoren Batterien und Ladetechnologien für Elektrofahrzeuge, Cloud-Technologien und Robotik am stärksten sein wird.

  • Künstliche Intelligenz (KI): Es wird erwartet, dass KI neben anderen innovativen Technologien zu einem integralen Bestandteil der Wachstumsgeschichte von Deal-Aktivitäten bei Industrieprodukten wird, da Unternehmen nach technologiegestützten KI-Zielen suchen, die neue Einnahmequellen für Unternehmen bieten. In Kombination mit der Datenvermehrung ermöglicht die KI eine Hyperautomatisierung und Prozessverbesserungen. 

    Die aktuelle CEO Survey zeigt, dass 64 % der CEOs im IM&A-Bereich erwarten, dass generative KI die Art und Weise, wie Unternehmen Wert schaffen, übermitteln und erfassen, in den nächsten 3 Jahren wesentlich ändern wird. Unternehmen im IM&A-Sektor, die aktiv in KI-getriebene Produkte investieren möchten, müssen sich entscheiden, ob sie diese Fähigkeiten zukaufen oder selbst aufbauen möchten.

  • Belastbarkeit der Lieferketten: Unsicherheit wird zur Normalität, bedingt durch das geopolitische Umfeld und die makroökonomischen Herausforderungen durch Inflation, hohe Zinssätze und Margendruck. Die Deal-Aktivität könnte durch Verschiebungen in den Lieferketten und Nearshoring vorangetrieben werden, da die Unternehmen ihre globale Lieferkettenpräsenz überprüfen und die potenziellen Risiken bewerten. M&A sowie Alternativen wie Joint Ventures, strategische Allianzen und private Finanzierungen sind praktikable Optionen, da die Unternehmen die Stärke und Existenzfähigkeit ihrer operativen Lieferanten prüfen.

  • Sustainability: Dealmaker suchen nach Möglichkeiten, durch M&A Nachhaltigkeitsinitiativen und umfassende Umwelt-, Sozial- und Governance-Initiativen (ESG) zu verwirklichen, die aufgrund strengerer Vorschriften und der Forderungen von Unternehmen, Verbraucher:innen und Investoren immer mehr in den Mittelpunkt rücken. Die Unternehmen des IM&A-Sektors suchen nach Zielunternehmen mit Produkten und Fähigkeiten, die ihnen helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele auf dem Weg zu "Net-Zero" zu erreichen. Wir gehen davon aus, dass Unternehmen, die sich auf Dekarbonisierung, erneuerbare Energien und die Elektrifizierung von Industrieanlagen konzentrieren, attraktive Ziele sein werden.

M&A Volumen und Werte 2023

Deal-Volumen und -Werte in der industriellen Fertigung und Automobilindustrie, 2019-2023

Bar chart showing M&A volumes and values for the industrial manufacturing and automotive sectors. Deal volumes and values declined in 2023 across all sectors and regions as macroeconomic and geopolitical factors created uncertainty and deal financing was scarce.

Sources: LSEG and PwC analysis

Die globalen Deal-Volumen und -werte im Bereich IM&A sanken zwischen 2022 und 2023 um 3 % bzw. 24 %, was auf das schwierige makroökonomische und geopolitische Umfeld zurückzuführen ist. Die Deal-Aktivität im mittleren Marktsegment blieb relativ stabil, während größere Deals aufgrund der schwierigeren Finanzierungsbedingungen ausblieben.

Die Performance war in den verschiedenen Sektoren unterschiedlich. Die M&A-Aktivität in der Luft- und Raumfahrt und im Verteidigungssektor nahm 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 13 % zu, während sie in der Automobilindustrie, bei den Unternehmensdienstleistungen und in der Fertigung relativ konstant blieb und im Ingenieur- und Bauwesen um 11 % zurückging. In allen Sektoren mit Ausnahme der Luft- und Raumfahrt und des Verteidigungssektors gingen die Deal-Werte zurück.

Die M&A-Trends variierten auch nach Regionen, wobei das Deal-Volumen im asiatisch-pazifischen Raum um 4 % und in Nord-, Mittel- und Südamerika um 1 % zunahm. Das Deal-Volumen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) sank um 11 %, wobei Frankreich, Irland und Großbritannien prozentual die stärksten Rückgänge verzeichneten. In allen Regionen und in fast allen Ländern gingen die Deal-Werte zurück.

Globale Sektor-Trends 2024

  • Die Deal-Aktivität in der Luft- und Raumfahrt und Verteidigung wies 2023 zwei gegensätzliche Trends auf: Die M&A-Aktivität im Verteidigungsbereich blieb stabil, während die kommerzielle Luft- und Raumfahrt Turbulenzen erlebt. Wir erwarten ab Mitte 2024 eine Zunahme der M&A-Aktivität in beiden Teilsektoren.
  • Es wird erwartet, dass die kommerzielle Luft- und Raumfahrt bis 2024 weiterhin schneller wächst als die Weltwirtschaft. Allerdings könnten die Zinssätze, anhaltende Probleme in der Lieferkette und der Produktion, der verstärkte Wettbewerb um Talente und die Auswirkungen von Regulierung dieses Wachstum bremsen.

    Die Unternehmen versuchen, diese Herausforderungen durch Übernahmen und strategische Portfolioüberprüfungen zu bewältigen. Einige Unternehmen streben eine vertikale Konsolidierung an, um Engpässe in der Lieferkette und bei den Produktionskapazitäten zu überwinden, während sie sich gleichzeitig stärker auf den Ursprung der Teilprodukte konzentrieren, um der wachsenden Besorgnis über Fälschungen zu begegnen.

    Andere Unternehmen erwägen, das Talentproblem durch den Erwerb von qualifizierten Arbeitskräften durch Übernahmen zu lösen. Diese Unternehmen werden jedoch wahrscheinlich mit Technologieunternehmen konkurrieren, die Software-Ingenieure einstellen wollen.

  • Die mittelfristige Wachstumsprognosen für die Verteidigungsbudgets könnten zu weiteren Deals führen. So könnten die Investitionen in Verteidigungsausgaben in Europa und im Nahen Osten steigen, wobei der Schwerpunkt auf staatlichen Investitionen liegt.

    Wir gehen davon aus, dass regulatorische und nationale Sicherheitsbedenken das Potenzial für eine groß angelegte strategische Konsolidierung weiterhin einschränken werden.

  • Wir gehen davon aus, dass anhaltende Prioritäten wie Hyperschall, Robotik und Raumfahrt das Interesse von Investoren wecken und zu weiteren Transaktionen führen werden. Sobald die derzeitigen Finanzierungsschwierigkeiten nachlassen, dürfte Private Equity bei einem Aufschwung der M&A-Aktivität eine wichtige Rolle spielen.

    Finanzsponsoren könnten besonders an einer Reihe kleinerer Zusatztransaktionen für Portfoliounternehmen interessiert sein, die auf einen staatlichen Haushaltsschwerpunkt ausgerichtet sind. Wir gehen davon aus, dass sich der Trend zu kleinen und mittelgroßen Übernahmen auch im Jahr 2024 fortsetzen wird, da größere Deals wahrscheinlich stärker von den Aufsichtsbehörden geprüft werden.

    Wie der zu erwartende Trend in der zivilen Luft- und Raumfahrtbranche dürften auch die Verteidigungsunternehmen strategische und operative Partnerschaften eingehen, um Kapazitätsprobleme zu lösen.

  • Im Jahr 2024 werden die Führungskräfte der Automobilbranche weiterhin M&A-Strategien verfolgen, die sich auf Innovationen in den Bereichen Digitalisierung, Software und Elektrifizierung konzentrieren. Die Automobilunternehmen stellen sich in vielerlei Hinsicht auf eine elektrische Zukunft ein und wir erwarten weitere M&A-Aktivität im Bereich Elektrofahrzeuge (EV) und CASE (Connected, Autonomous, Shared, Electric). Entlang der Wertschöpfungskette für Elektrofahrzeuge gibt es immer mehr Interdependenzen, die zu Übernahmen, Joint Ventures und strategischen Allianzen führen werden.

  • Das Tempo der Einführung von Elektrofahrzeugen und der Ausbau der notwendigen Ladeinfrastruktur in Österreich sind beeinflusst von Gesetzen (inkl. steuerlicher Anreize) und Förderungen, die den Übergang beschleunigen. Angesichts der jüngsten Entwicklungen auf dem asiatischen Automobilmarkt gehen wir davon aus, dass Automobilunternehmen M&A-Aktivitäten sowie Partnerschaften mit asiatischen Unternehmen (inkl. Start-Ups) anstreben werden, um die Marktpräsenz auszubauen.
  • Die Marktbedingungen sind nach wie vor von großer Bedeutung und die Kapitalverfügbarkeit für Dealmaker wird wahrscheinlich auch 2024 eingeschränkt sein. Die makroökonomischen, geopolitischen und anderen Faktoren, die den Abschluss von Automobil-Deals im Jahr 2023 gedämpft haben, dürften sich in diesem Jahr zwar fortsetzen, aber stabilisieren. Die hohe Inflation, die Zinssätze, die Unterbrechung der Lieferkette und der Arbeitskräftemangel tragen zur Unsicherheit und zu den wahrgenommenen Risiken beim Abschluss von Deals bei. Im Zuge der Eindämmung der Inflation werden Preissenkungen bei bestimmten Kernrohstoffen und Logistikkosten die Rentabilität verbessern. Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Ungewissheit, die den Spielraum für Fehler verringert, gehen wir davon aus, dass Dealmaker weiterhin nach risikoärmeren und strategischeren Maßnahmen suchen werden, um die Wertschöpfung zu steigern.

  • Zulieferer, die mit gedrückten Gewinnspannen und höheren Lagerbeständen zu kämpfen haben, könnten mit Betriebsmittelengpässen und Liquiditätsproblemen konfrontiert werden, was wiederum Möglichkeiten für die Dealmaker im Rahmen von M&A, strategischen Allianzen oder Kapitalinvestitionen eröffnen könnte. Das Ziel vieler Erstausrüster-Lieferanten Unternehmen wird es sein, etwaige Liquiditätsengpässe erfolgreich zu überstehen und gleichzeitig in der Lage zu bleiben, von strategischen Investitionen in neue Technologien zu profitieren.

  • In Anbetracht der Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Finanzmitteln könnten Unternehmen mit größerem Kapitalbedarf verstärkt die Veräußerung von Teilen des Portfolios, die nicht zum Kerngeschäft gehören, in Erwägung ziehen, um das für die Finanzierung von Investitionsmöglichkeiten erforderliche Kapital freizusetzen. Wenn die Unternehmen in die Zukunft blicken, wird die fortgesetzte strategische Fokussierung auf das Kerngeschäft, das Cashflow generiert, wahrscheinlich ab 2024 zu einer verstärkten Deal-Aktivität führen.

  • Es wird erwartet, dass die Möglichkeiten für M&A im Sektor Unternehmensdienstleistungen auch 2024 groß sein werden, wobei die technologischen Beeinträchtigungen trotz der anhaltenden Unsicherheiten im globalen makroökonomischen und geopolitischen Umfeld einen starken Aufschwung geben werden.

  • Wir gehen davon aus, dass die anhaltende Verlagerung von traditionellen zu technologiegestützten Dienstleistungen günstige Bedingungen für M&A schaffen wird, insbesondere für global tätige Unternehmen. Generative KI kann sich unter anderem auf juristische und Unternehmensdienstleistungen auswirken.

  • Das besondere Interesse der Dealmaker gilt den Teilsektoren der Unternehmensdienstleistungen, die die digitalen Möglichkeiten zur Umgestaltung der Geschäftsmodelle bieten. Sektoren wie Managed IT, gewerbliche und Wohnbau-Dienstleistungen sowie Prüf- und Inspektionsdienste bieten attraktive Möglichkeiten für eine Roll-up-Strategie, die im Jahr 2024 zu einer starken M&A-Aktivität führen dürfte.

    Es wird mit kleineren Bolt-on-Deals gerechnet, obwohl Private Equity-Unternehmen aufgrund der hohen Zinsen und der Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Finanzmitteln weiterhin Vorsicht walten lassen könnten.

  • Ausgelagerte Dienstleistungen werden auch weiterhin Investitionen anziehen, da die Unternehmensleiter:innen der Rentabilität und der Kostensenkung Priorität einräumen. Unterbrechungen in der Lieferkette können jedoch einige Unternehmen davon abhalten, ihr Geschäft vollständig auszulagern, da sie versuchen, ihr Geschäftsmodell widerstandsfähiger zu machen.

    Der Inflationsdruck hat sich in unterschiedlichem Maße auf die Rentabilität der Anbieter ausgelagerter Dienstleistungen ausgewirkt, je nachdem, inwieweit sie in der Lage sind, höhere Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Dies wiederum hat sich auf die Bewertungen von Deals ausgewirkt, wobei Unternehmen, die ihre Margen halten können, weiterhin hohe Multiples erzielen.

  • Es wird erwarten, dass sich die M&A-Aktivität im Teilsektor Unternehmensdienstleistungen erhöht. Die Konsolidierung wird es kleinen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen ermöglichen, an Größe zu gewinnen, den Marktwert zu steigern und digitale Investitionen zu tätigen. Dies könnte zu einem Unterschied bei den Strategien zwischen hochspezialisierten Unternehmen und solchen, die eine Reihe von Dienstleistungen anbieten, mit jeweils unterschiedlicher geografischer Reichweite führen.

  • Der unruhige Trend bei der Deal-Aktivität im Bereich Ingenieur- und Bauwesen im Jahr 2023 wird sich voraussichtlich bis Mitte 2024 fortsetzen, da viele Unternehmen und Familienunternehmen angesichts des makroökonomischen Umfelds und der geopolitischen Unruhen vorsichtig bleiben.

    Da der Inflationsdruck jedoch nachgelassen hat und sich die Zinssätze stabilisiert haben, ist unser Ausblick für 2024 vorsichtig optimistisch. Diese Ansicht wird durch die Zahl der Unternehmen gestützt, die ihr Kapital in Bereichen der Wertschöpfung einsetzen wollen und durch die beträchtlichen Reserven, die Private Equity für Investitionen bereithält.
  • Wir glauben, dass das Jahr 2024 für einige Akteure im Ingenieur- und Bauwesen eine Gelegenheit bieten könnte, von niedrigeren Bewertungen zu profitieren, da risikoscheuere Akteure in den Hintergrund treten.

    Die Wohnbaulandschaft könnte auf Wachstum eingestellt sein, da sich die Zinssätze stabilisiert haben und im Laufe des Jahres 2024 zu sinken beginnen könnten. In Ländern, in denen Wohnbauhypotheken mit relativ kurzfristigen Fixzinsen vergeben werden, kann ein Umfeld mit höheren und längerfristigen Zinssätzen jedoch eine neue Welle von Stress auslösen, wenn diese Hypotheken zur Erneuerung anstehen.

  • Der gewerbliche Bausektor sieht sich mit einem schwierigen Umfeld konfrontiert, das durch stagnierende Projekte, den Druck auf die Margen, anstehende Refinanzierungsmeilensteine und die drohende Möglichkeit von Zahlungsausfällen gekennzeichnet ist.

    Die anhaltende Vorliebe von Arbeitnehmer:innen für Telearbeit oder hybride Arbeitsformen hat die Nachfrage nach Büroflächen verringert, obwohl es für einige neue Bürogebäude leichter ist, Mieter zu finden als für ältere, die nachgerüstet werden müssen. Bauunternehmen, die stark auf die Teilsektoren Lagerhaltung und Fertigung angewiesen sind, könnten aufgrund der Marktrückgänge gegenüber den jüngsten Höchstständen einen Abwärtsdruck bei ihren Bewertungen verspüren.

  • Diese Unsicherheiten unterstreichen, wie wichtig es für Unternehmen im Ingenieur- und Bauwesen ist, bei der Kapitalallokation gut informierte Entscheidungen zu treffen.

  • Unternehmen im Ingenieur- und Bauwesen setzen ihre Innovationstätigkeit fort, was durch die frühzeitige Einführung von KI und Nachhaltigkeitsstandards zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen bei der anfänglichen Designautomatisierung und Produktentwicklung unterstrichen wird.
  • Unternehmen, die sich auf Ingenieurdienstleistungen, intelligentes Verkehrswesen sowie Energie- und Telekommunikation spezialisiert haben, sind in diesem Umfeld weiterhin attraktive Anlagen. Investoren werden wahrscheinlich auch nach Unternehmen Ausschau halten, die sich für nachhaltige Praktiken einsetzen, insbesondere nach solchen, die sich auf die Dekarbonisierung oder die Entsorgung kohlenstoffintensiver Elemente im Bauprozess konzentrieren.

 

  • Es wird erwartet, dass die Deal-Aktivität in der Industriellen Fertigung zu Beginn des Jahres 2024 weitgehend stabil bleibt, bevor sie Mitte des Jahres insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen trotz der Unsicherheiten im globalen makroökonomischen und geopolitischen Umfeld wieder ansteigen wird.
  • Wie im Jahr 2023 werden Inflation, Zinsen und hohe Bewertungen dazu führen, dass Industrieunternehmen eher kleinere Übernahmen anstreben, um wichtige strategische Kapazitäten zu besetzen, als größere, transformative Transaktionen.

  • Unternehmen führen weiterhin Portfolioüberprüfungen durch, um nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte zu identifizieren und zu veräußern. Dadurch wird Kapital für Investitionen in Bereichen frei, die besser mit ihren strategischen Prioritäten übereinstimmen oder die ihnen helfen, ihre Geschäftsmodelle mit Blick auf die Zukunft neu zu gestalten.

    Bei den Käufern dieser Vermögenswerte dürfte es sich um Unternehmen und Private Equity-Portfoliounternehmen mit soliden Bilanzen handeln, die ihre Kapazitäten erweitern wollen, sowie um Private Equity-Unternehmen, die eine Roll-up-Strategie in Erwägung ziehen.

  • Um wettbewerbsfähig zu bleiben, suchen Unternehmen im Bereich Industrielle Fertigung nach digitalen Ressourcen, um die Fertigungseffizienz zu steigern und Geschäftsprozesse neu zu gestalten. Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, 3D-Druck, Robotik und vorausschauende Wartung sind Bereiche, von denen erwartet wird, dass sie die Effizienz und Gewandtheit steigern.

    Angesichts der anhaltenden Risiken und Unsicherheiten im geopolitischen Umfeld werden auch die Diversifizierung der Lieferkette und das Nearshoring weiterhin im Mittelpunkt stehen – zwei Schlüsselbereiche, die die M&A-Aktivität im Jahr 2024 wahrscheinlich vorantreiben werden.

  • Da Endmärkte, Kunden und Investoren sich zunehmend auf Nachhaltigkeitsaspekte konzentrieren, suchen Industrieunternehmen nach Produkten und Fähigkeiten, die ihnen helfen, ihre Ziele zu erreichen. Wir gehen davon aus, dass Unternehmen, die sich auf Dekarbonisierung, erneuerbare Energien und die Elektrifizierung von Industrieanlagen konzentrieren, attraktive Ziele sein werden.

Wir haben unseren Beitrag über M&A Trends auf Daten aus anerkannten Quellen der Branche gestützt. Die in dieser Publikation genannten Gesamtwerte und Volumen beruhen auf offiziell angekündigten Transaktionen, mit Ausnahme von Gerüchten und zurückgezogenen Transaktionen, die von der London Stock Exchange Group (LSEG) zum 31. Dezember 2023 zur Verfügung gestellt wurden und auf die am 3. Jänner 2024 zugegriffen wurde.

Diese Daten wurden durch zusätzliche Informationen von S&P Capital IQ und unserer unabhängigen Recherche ergänzt. Bestimmte Anpassungen wurden an den Quellinformationen vorgenommen, um sie mit der Branchenzuordnung von PwC in Einklang zu bringen.

Michelle Ritchie ist Global Industrial Manufacturing & Automotive Deals Co-Leader bei PwC. Sie ist Partnerin bei PwC USA. Nicola Anzivino ist Global Industrial Manufacturing & Automotive Deals Co-Leader bei PwC. Er ist Partner bei PwC Italien. Nathan Whitley ist Direktor bei PwC USA.

Die Autor:innen möchten den folgenden Kolleg:innen für ihre Beiträge danken: Mark Anderson, David Bard, Cesare Battaglia, Danny Bitar, James Brewerton, Mike Brooks, Gabriele Capomasi, Wanfeng Chen, Sandie Costa, Matthew Davy, Coolin Desai, Cara Haffey, Motoyuki Hattori, Sven Heinemann, Martin Holzapfel, Michael Huber, Darren Jukes, Jin Jun, Michael Kamel, Nobutaka Kanazawa, Darrell Kennedy, Gentaro Kobayashi, Jorg Krings, Bob Long, Mona Hamzah, Martin Nicklis, Eric Parrish, Ty Pearson, Alexander Pirrie, Joe Rafuse, Colin Ryan, Harald Scheikl, Martin Schwarzer, Sarah Senyo, Daniel Sipple-Asher, Alessandro Spaghi, Daniel Steiner, Chris Temple und Nicolas Veillepeau.

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Gerald Eibisberger

Partner, Vienna, PwC Austria

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