Der Bericht „Emerging Trends in Real Estate®: Europe 2026“ basiert auf einer gemeinsamen Umfrage von PwC und dem Urban Land Institute (ULI). Er bietet einen fundierten Ausblick auf den Immobilienmarkt in ganz Europa für das Jahr 2026 – und darüber hinaus.
Der Bericht zeigt auf, dass sich die Immobilienbranche gerade auf eine längere Übergangsphase einstellt: Niedrige Zinsen und Globalisierung scheinen sich zunehmend abzuschwächen. Die Branche muss den Wert der Anlageklasse neu definieren, insbesondere angesichts zunehmender Konkurrenz durch Infrastruktur- und andere Investitionsmöglichkeiten. Rechenzentren und neue Energieinfrastruktur führen die Sektorrankings an – trotz bislang vergleichsweise geringerer Kapitalzuflüsse.
Die aktuelle Deglobalisierung verschärft die Situation, da Regierungen und Regionen zunehmend ihre eigenen Interessen priorisieren.
“Die Immobilienwelt ist derzeit alles andere als ruhig: Hohe Baukosten, ein anspruchsvolles Finanzierungsumfeld und zunehmend knappe Flächen stellen die Branche täglich vor neue Aufgaben. Gerade darin liegt aber ihre Chance. In diesem Umfeld entstehen spannende Entwicklungen: von nachhaltigen Projekten über intelligente Mixed-Use-Konzepte bis hin zu neuen Investitionsmöglichkeiten im In- und Ausland.”
Marius Richter,Real Estate Leader, PwC ÖsterreichWie in den Vorjahren beinhaltet die Studie ein Ranking, das auf der Einschätzung der befragten Immobilienmanager:innen zu den attraktivsten europäischen Investitionsstandorten basiert. Berücksichtigt werden unter anderem die Zukunftsaussichten der Städte in puncto Rendite und Entwicklung.
London (1), Madrid (2) und Paris (3) sind wie im Vorjahr Spitzenreiter unter den europäischen Investitionsstandorten und zeigen, dass Investor:innen nach wie vor auf Standorte setzen, die trotz wirtschaftlicher Unsicherheit langfristige Stabilität bieten. Diese Stabilität ist auch auf eine gewisse Marktgröße und hohe Liquidität zurückzuführen.
Die weiteren Top-10 Städte im Ranking: Berlin (4), Amsterdam (5), München (6), Mailand (7), Barcelona (8), Frankfurt (9) und Hamburg (10). Wien fällt von Platz 13 im Vorjahr auf Platz 17.
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz nimmt rasant zu: 75 Prozent der Unternehmen nutzen bereits heute KI-basierte Lösungen (2024: 51 Prozent). In den kommenden 18 Monaten soll KI in Bereichen wie Vermietung (90 Prozent), Objektmanagement (87 Prozent), Planung (84 Prozent) und Asset Management (86 Prozent) zum Einsatz kommen. In puncto Nachhaltigkeit bleibt trotz nachlassender ESG-Dynamik Dekarbonisierung zentral. Nur noch 21 Prozent der Befragten sehen ESG als strategischen Haupttreiber für die kommenden fünf Jahre (Vorjahr: 40 Prozent). Gleichzeitig wird die Verbindung von ESG-Leistung und Wertsteigerung stärker eingefordert.
“Investor:innen orientieren sich stärker an langfristigen Trends wie Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung und suchen nach Assets, die stabile Nachfrage mit gesellschaftlichem Nutzen verbinden.”
Birgit Kraml,Vorsitzende des Urban Land Institute Österreich und Partnerin bei DLA PiperMehr als 100 Personen aus der Immobilienwirtschaft versammelten sich am Dienstag, den 25. November, bei PwC Österreich im Wiener DC Tower zur Präsentation der Studienergebnisse sowie zur anschließenden Diskussionsrunde. Auch die Podiumsdiskussion stand im Zeichen des Wandels. So diskutierten die Expert:innen Marius Richter, Real Estate Leader bei PwC Österreich, Birgit Kraml, Vorsitzende des Urban Land Institute Österreich und Partnerin bei DLA Piper,
Johannes Mayr, Geschäftsführer Strabag Real Estate, Bruno Ettenauer, CEO Etterra, Martina Mahly Gärtner, COO von UBM und Daniel Jelitzka, CEO von JP Immobilien über die Hürden und Chancen, denen die Branche 2026 begegnen wird.