Women in Work Index 2023

Das geschlechtsspezifische Lohngefälle: Österreich fällt auf Platz 26 ab

Wenn die Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz so weitergehen wie bisher, wird eine 20-jährige Frau, die heute ins Berufsleben eintritt, in ihrem ganzen Leben keine Lohngleichheit erleben.

Unser Index für Frauen in der Arbeitswelt zeigt, dass die Fortschritte bei der Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz in der OECD in den letzten zehn Jahren äußerst langsam waren, mit einem anhaltenden geschlechtsspezifischen Lohngefälle von 14 %, das sich seit 2011 nur um 2,5 Prozentpunkte verringert hat. In Österreich liegt der Gender Pay Gap gar bei 19,2 %.

Das Thema Kinderbetreuung ist zum wichtigsten Faktor für das geschlechtsspezifische Lohngefälle geworden. Ausgelöst durch die niedrigere Vollzeitbeschäftigung und die dadurch langsamere Karriereentwicklung von Frauen, die nach der Geburt eines Kindes in den Beruf zurückkehren, wird dieses Gefälle durch den oftmals ungerechten Anteil der Kinderbetreuung noch verstärkt.

Women in Work Index: Die diesjährigen Ergebnisse

Die drei Spitzenreiter in diesem Jahr sind Luxemburg, Neuseeland und Slowenien.

  • Österreich fällt um weitere zwei Plätze zurück und liegt nun auf Rang 26 der 33 OECD-Länder.
  • Die größte Verbesserung in der Rangliste erzielte Ungarn, das im Index um neun Plätze von Platz 22 auf Platz 13 aufstieg.
  • Die Schweiz verzeichnete die größte Verschlechterung ihrer Platzierung und fiel um sechs Plätze von Platz 14 auf Platz 20.
Which are the top OECD countries for women's employment outcomes? 1. Luxembourg, 2. New Zealand, 3. Slovenia

Frauen am heimischen Arbeitsmarkt

Die Beteiligung von Frauen am heimischen Arbeitsmarkt liegt bei 72,6 % (Männer: 82 %). Nach einem Abfall des Gender Pay Gaps im Jahr 2020 stieg dieser zuletzt wieder deutlich an und liegt in Österreich aktuell bei 19 %. Ein erfreulicher Anstieg von knapp 25 auf 38 % im Vergleich zur letztjährigen Analyse zeigt sich hingegen bei Frauen in Vorstandspositionen in Österreich.

Das jährliche Einkommen von Frauen in Österreich würde um 25 % steigen, wenn ihre Durchschnittslöhne auf das Niveau ihrer männlichen Kollegen angehoben würden. Eine Anhebung der Frauenerwerbsquote hierzulande auf das Niveau Schwedens (Spitzenreiter bei der Frauenerwerbsquote) würde zu einem Anstieg des österreichischen BIP um 9 % führen.

In der heutigen Geschäftswelt liegt es an Führungskräften, eine Kultur voranzutreiben, die für alle Mitarbeiter:innen integrativ und gerecht ist. Arbeitgeber:innen können die Rolle von Frauen am Arbeitsplatz erheblich verbessern, indem sie sich auf faire Entlohnung, Autonomie, integrative Führung und die Einführung einer datengestützten Diversitäts-Strategie konzentrieren.

Nicole PriellerPartnerin, Workforce Transformation Lead, PwC Österreich

In Österreich arbeiten 64,4 % der Frauen in Vollzeit, das ist der niedrigste Wert seit 2000. Der Abstieg von 2,4 % verglichen mit den vergangenen Jahren verdeutlicht die Folgen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt.

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Nicole Prieller

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