Will robots really steal our jobs?

05/09/18

  • PwC identifiziert drei Automatisierungswellen und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: Algorithmuswelle, Augmentationswelle und Autonomiewelle
  • Großes Potenzial für Transport und Fertigung – Gesundheits- und Bildungsbereich sind weniger automatisierbar
  • Bildung ist wichtiger denn je, um Arbeitskräfte für zukünftige Automatisierungswellen zu rüsten

Bis 2030 sind 34 Prozent der österreichischen Arbeitsplätze von Automatisierungsprozessen bedroht. Wird der Anteil an Arbeitsplätzen mit einem potenziell hohen Automatisierungsrisiko bis 2020 noch auf 3 Prozent geschätzt, steigt dieser Wert bis Ende 2020 rasant auf 22 Prozent und bereits auf 34 Prozent bis Mitte 2030. Das ist das Ergebnis der aktuellen PwC-Studie „Will robots really steal our jobs? An international analysis oft the potential long term impact of automation“.

Die Studie untersucht die Auswirkungen von drei überlappenden Automatisierungswellen bis zum Jahr 2030: Algorithmuswelle, Augmentationswelle und Autonomiewelle. Um die potenziellen Auswirkungen auf unterschiedliche Branchen und nach Ausbildungsgrad zu bewerten, wurden über 200.000 Arbeitnehmer in 29 Ländern befragt.

Der geschätzte Anteil bestehender Arbeitsplätze, die bis Mitte der 2030er-Jahre ein hohes Automatisierungspotenzial aufweisen, ist je nach Land sehr unterschiedlich. Die Schätzungen zeigen 20 bis 25 Prozent in einigen ostasiatischen und nordischen Volkswirtschaften mit relativ hohem durchschnittlichem Bildungsniveau. Jedoch steigt sie in osteuropäischen Volkswirtschaften auf über 40 Prozent, wo industrielle Fertigung, die für gewöhnlich leichter zu automatisieren ist, immer noch einen relativ hohen Anteil an der Gesamtbeschäftigung hält.

„Unsere Analysen basieren in erster Linie auf der technischen Machbarkeit von Automatisierung. Jedoch nur, weil etwas theoretisch automatisiert werden kann, bedeutet es nicht zwangsweise, dass es in der Praxis angesichts wirtschaftlicher, rechtlicher, regulatorischer oder organisatorischer Einschränkungen auch tatsächlich umsetzbar sein wird“, erklärt Claudia Grabner, Partner und Leiterin des Bereichs People and Organisation bei PwC Österreich.

„Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass Jobs, die aufgrund von Automatisierung verloren gehen, auf lange Sicht durch neue Jobprofile weitgehend kompensiert werden könnten. Aus diesem Grund glauben wir nicht, dass die Automatisierung bis in die 2030er Jahre zu technologischer Massenarbeitslosigkeit führen wird, wie sie das auch in den Jahrzehnten seit Beginn der digitalen Revolution nicht getan hat.“

Drei Wellen: Von der automatisierten Kreditprüfung bis hin zu selbstfahrenden Autos

PwC identifiziert drei Automatisierungswellen und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt:

  • Die Algorithmuswelle hat uns bereits erreicht und bringt die Automatisierung strukturierter Datenanalysen sowie einfacher digitaler Aufgaben mit sich, wie z.B. Kreditprüfung. Diese Innovationswelle könnte bis in die frühen 2020er Jahre ausgereift sein.
  • Die Augmentationswelle ist ebenfalls bereits angelaufen, wird aber voraussichtlich erst später in den 2020ern ihre volle Wirkung entfalten. Im Mittelpunkt der Augmentationswelle steht die Automatisierung von sich wiederholenden Tätigkeiten und Informationsaustausch sowie die Weiterentwicklung von flugtauglichen Drohnen, Robotern im Lagerwesen und semi-autonomen Kraftfahrzeugen.
  • In der dritten Welle, der Autonomiewelle, die Mitte der 2030er Jahre ausgereift sein könnte, werden mit Hilfe von KI – mit geringem oder ohne menschliches Zutun – Daten aus unterschiedlichen Quellen analysiert, Entscheidungen getroffen und physische Handlungen gesetzt. In dieser Phase könnten zum Beispiel vollautonome Fahrzeuge kommerziell im Einsatz sein.

„Künstliche Intelligenz, Robotik und andere Formen der ,intelligenten Automatisierung‘ haben das Potenzial, der Wirtschaft große Vorteile zu verschaffen, indem sie die Produktivität steigern und neue, verbesserte Produkte und Dienstleistungen auf den Markt bringen. Unternehmen müssen erkennen, wie und wann ihre Mitarbeiter in Zukunft davon betroffen sein können und damit beginnen, die Menschen weiterzubilden sowie ihr Unternehmen anzupassen, anstatt erst dann zu reagieren, wenn es zu spät ist“, erklärt die Expertin.

Hohes Automatisierungspotenzial in Transportbranche

Das Automatisierungspotenzial bestehender Arbeitsplätze ist bis Mitte der 2030er Jahre je nach Branche weitgehend unterschiedlich, mit einem hohen länderübergreifenden Mittelwert von 52 Prozent im Bereich Transport und Lagerung bis hin zu lediglich 8 Prozent im Bildungsbereich.

„Die Transportbranche fällt mit besonders hohem langfristigem Automatisierungspotenzial auf, was auf die Massenproduktion von fahrerlosen Kraftfahrzeugen in allen Volkswirtschaften zurückzuführen ist. Dies wird allerdings erst in der Autonomiewelle am deutlichsten. Auf kürzere Sicht könnten Branchen wie die Finanzdienstleistung stärker betroffen sein, weil Algorithmen Menschen bei immer mehr Tätigkeiten im Zusammenhang mit reiner Datenanalyse übertreffen“, erklärt Grabner.

Weiterbildung ist in Zeiten der Digitalisierung unabdingbar

Die größten Unterschiede zeigen sich beim Bildungsgrad, wobei die durchschnittliche Gefährdung für sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte mit Hochschulabschluss oder darüber hinaus wesentlich geringer ist als für Arbeitskräfte mit geringem oder mittlerem Bildungsniveau.

„Unsere Analyse zeigt deutlich, wie wichtig öffentliche und private Investitionen in Bildung und Qualifikation sind, um die Menschen im Laufe ihres Arbeitslebens bei der Anpassung an technologische Veränderungen zu unterstützen. Neben Schulungen in digitalen Fertigkeiten und MINT-Fächern wird es auch Umschulungen brauchen, um verdrängten Arbeitnehmern zu helfen, im Dienstleistungsbereich Fuß zu fassen“, empfiehlt die PwC-Expertin.

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Isabel Bader

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Corporate Communications, PwC Austria

Lukas Stieger

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